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Was tun, wenn herkömmliche Ernährung nicht mehr möglich ist?

Manchmal können Menschen aufgrund einer Erkrankung nicht mehr selbständig essen oder nicht mehr genug orale Kost zu sich nehmen. Dann kann es notwendig werden, vorübergehend oder dauerhaft die Nahrungszufuhr auf Ergänzungskost oder Sondenkost umzustellen. Wir erklären, welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt und worauf Sie dabei achten müssen.

Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum Menschen Ergänzungs- oder Sondenkost benötigen. Das kann eine Mangel- oder Unterernährung sein, eine Nahrungsverwertungsstörung oder Erkrankungen wie Demenz, Tumore oder chronische Darmerkrankungen und -entzündungen sein. Bei vielen Erkrankungen kommt es auch zu Schluckstörungen, die das Kauen und Schlucken erschweren oder sehr schmerzhaft werden lassen.

Eine erste Maßnahme besteht oft darin, die Mahlzeiten hochkalorisch anzureichern, beispielsweise durch die Zugabe von Butter, Quark oder Sahne. Außerdem sollte geprüft werden, ob eine vorhandene Zahnprothese richtig sitzt. Bei einer Gewichtsabnahme ist der Sitz oft nicht mehr passgenau und auch Entzündungen oder Druckstellen können eine orale Nahrungsaufnahme stark beeinträchtigen. Erst wenn diese Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen, kommt als Alternative eine hochkalorische Ergänzungskost in Frage, die alle für den Körper wichtigen Mineralien, Vitamine und Spurenelemente enthält. Ergänzungsnahrung gibt es in vielen verschiedenen Varianten: als Pudding, als Shot, als Dessert oder Creme bis hin zur Suppe oder Trinknahrung. Ebenso vielseitig sind die Geschmacksrichtungen; sie reichen von süß über säuerlich bis hin zu herzhaft.

Bei bestimmten Indikationen übernimmt die Krankenkasse nach ärztlicher Verordnung die Kosten für eine derartige Ergänzungskost. Diese Voraussetzung liegt beispielsweise bei einer sogenannten konsumierenden Erkrankung vor. Darunter versteht man Erkrankungen, die in einem kurzen Zeitraum zu einem starken Gewichtsverlust (Kachexie) mit allgemeiner Schwäche führen. Auf der Verordnung steht dann: Fehlende Fähigkeit zu normaler, ausreichender Ernährung mit erhöhtem Kalorienbedarf bei konsumierender Erkrankung. Mehr als 5% Gewichtsverlust in den letzten 3 Monaten“.

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Sowohl bei der Ergänzungskost als auch bei der Sondenkost stimmen unsere Expertinnen aus dem Homecare-Team die Zusammensetzung auf Ihren individuellen Bedarf ab. In unserem Homecare-Team arbeiten ausschließlich examinierte Krankenpflegerinnen, die schon in der Klinik bestimmte Parameter wie Ernährungsstatus, Gewicht und Größe in Verbindung mit dem individuellen Krankheitsbild erfassen, um dann in Absprache mit Arzt oder Ärztin einen optimalen Ernährungsplan zu erstellen. Egal ob Wundheilungsstörungen, Laktoseintoleranz oder Fettverwertungsstörungen: Es gibt für jeden Patienten die passende Zusammensetzung. Der Begriff „künstliche Ernährung“ ist dabei irreführend. Die Ernährung besteht aus natürlichen Komponenten, lediglich die Art der Nahrungsaufnahme ist anders, als das normalerweise der Fall wäre.
Wenn eine orale Nahrungsaufnahme gar nicht mehr möglich ist, beispielsweise bei einer Dysphagie (Schluckstörung), die eine häufige Begleiterscheinung bei Schlaganfällen ist, muss die Nahrungsaufnahme über eine Sonde erfolgen. Bei einer vorübergehenden Zufuhr von Sondenkost wird eine sogenannte transnasale Sonde eingesetzt, die durch die Nase in den Magen eingeführt wird.

Muss die Sondenkost dauerhaft zugeführt werden, wird eine Magensonde eingesetzt. Diese sogenannte PEG- oder PEJ-Sonde wird über die Bauchdecke über einen Schlauch direkt in den Magen bzw. Dünndarm gelegt. Welche Art von Sonde gelegt wird, entscheiden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte auf der Grundlage des jeweiligen Krankheitsbildes. Operativ wird hierfür eine Öffnung (Stoma) geschaffen, die mit einer hautfreundlichen Platte und einem Verbindungsstück für den Nahrungsschlauch versehen wird. Die Nahrung kann dann über die Schwerkraft oder eine Ernährungspumpe verabreicht werden. Eine Pumpe kann Menge und Geschwindigkeit (Flussrate) sehr präzise und individuell regulieren. Das erhöht die Verträglichkeit, und Nebenwirkungen wie Durchfälle oder Aspiration können damit deutlich reduziert werden.
Was ist ein Stoma? Das Wort „Stoma“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Mund“ oder „Öffnung“. Stoma beschreibt die operativ angelegte offene Verbindung zwischen einem inneren Hohlorgan und der äußeren Haut. Diese Verbindung dient dazu, Ausscheidungen abzuführen oder dem Körper Sauerstoff, Nahrung, Flüssigkeit oder Medikamente zuzuführen.

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Da der Wassergehalt in der Sondenkost nicht ausreicht, um den Flüssigkeitsbedarf des Körpers abzudecken, wird über die Sonde auch Flüssigkeit verabreicht. Empfohlen wird stilles Wasser ohne Kohlensäure, jedoch kein Tee oder Säfte, weil es sonst zu Ablagerungen oder Materialermüdung am Sondenschlauch kommen kann. Die erforderliche Menge wird von unseren Expertinnen ebenfalls mit Arzt oder Ärztin festgelegt. Auch Medikamente werden über die Sonde verabreicht, im Idealfall in flüssiger Form oder aber pulverisiert. Hier sind Apotheken sehr kompetente Ansprechpartner und unterstützen bei der Auswahl der bestmöglichen Darreichungsform.

Sondenkost muss übrigens immer ärztlich verordnet werden. Sie kann natürlich auch Zuhause oder in der Pflegeeinrichtung verabreicht werden. Dabei lassen wir Sie selbstverständlich nicht alleine. Unsere examinierten Krankenpflegerinnen weisen Sie am Tag der Entlassung sorgfältig ein. Sie erklären den Umgang mit der Ernährungspumpe und was Sie bei der Sondenpflege beachten müssen. Sie zeigen Ihnen außerdem, wie man den Verband wechselt und die PEG-Pflege handhabt.
Oberstes Ziel ist es immer, zu einer oralen Ernährung zurückzukehren oder diese zumindest zusätzlich anzubieten, wenn das Krankheitsbild das zulässt. Der natürliche Kauprozess ist wichtig, auch für das eigene Wohlbefinden. Wenn eine orale Nahrungsaufnahme nicht möglich ist, sind eine regelmäßige Mundpflege und eine Parodontoseprophylaxe sehr wichtig.

Aber auch nach der Entlassung sind die Kolleginnen immer für Sie da. Sie überwachen den Gewichtsverlauf und den BMI und erheben in regelmäßigen Abständen alle Daten, um den Bedarf anpassen zu können. Im Regelfall kontrollieren sie diese Parameter alle drei Monate, bei einer Mangelernährung alle vier Wochen. Bei Fragen oder Problemen genügt ein Anruf und wir kommen zu Ihnen nach Hause.

Unser Team kümmert sich selbstverständlich auch um die Beschaffung der Folgeverordnungen und beliefert Sie regelmäßig mit allen erforderlichen Verbrauchsmaterialien, so dass es nicht zu Engpässen bei der Versorgung kommt. Wichtig ist uns dabei, dass Sie immer eine feste Ansprechpartnerin haben, an die Sie sich wenden können. Für Notfälle haben wir eine Hotline, unter der wir auch außerhalb unserer regulären Geschäftszeiten erreichbar sind.